Nach neun Tagen intensiver Zusammenarbeit steht das Gatehouse – stabil, beeindruckend und fast fertig. Studierende und lokale Handwerker haben Seite an Seite gearbeitet, geplant, gebaut und bis in die Abendstunden geschuftet.
Was noch fehlt, wird nun von den Locals vor Ort weitergeführt – das Ergebnis aber ist schon jetzt sichtbar: Ein gemeinsames Bauwerk und ein starkes Zeichen für nachhaltiges Bauen in Ghana.
In Accra haben wir die Gelegenheit, dem deutschen Botschafter Daniel Krull unser Projekt vorzustellen. Gemeinsam mit unseren Partnern von ABC und der HSRM berichten wir über den Baufortschritt in Guata, geplante Erweiterungen und die Bedeutung von Bambus und Lehm als klimafreundliche Baustoffe.
Ein wertvoller Austausch, der das Projekt auch auf politischer Ebene sichtbar macht.
Ein besonderer Teil dieser Bauphase ist der Lehmworkshop mit ISOPTERA. Gemeinsam lernen wir, wie lokale Erde zu einem tragfähigen und atmungsaktiven Baumaterial verarbeitet wird – ganz ohne Zement, aber mit viel Erfahrung und Teamarbeit.
Beim Anmischen, Stampfen, Formen und Füllen wird schnell klar: Lehm fordert Körpereinsatz – und verbindet. Die Teilnehmenden erleben den Baustoff hautnah und entwickeln ein Gespür für seine Eigenschaften.
Der Workshop ist mehr als reine Technikvermittlung: Er bringt Theorie, Praxis und Menschen zusammen – und macht den nachhaltigen Anspruch unseres Baukonzepts greifbar.
Jeden Morgen fahren wir gemeinsam zur Baustelle – durch wunderschöne Landschaft im Sonnenaufgang. In Guata angekommen, frühstücken wir am Gelände, bevor es direkt losgeht: Es wird gesägt, gebohrt, angepasst und getüftelt. Der Rohbau wächst.
Mit dem Entwurf für ein modulares „Bamboo Construction Kit“ aus der Bachelorarbeit von Jonathan Neulen entsteht Stück für Stück das neue Gatehouse – unser erstes Gebäude aus Bambus und Lehm, das später Büro und Empfangsbereich zugleich sein wird.
Was uns besonders freut: Die Stimmung ist großartig. Es wird konzentriert gearbeitet, viel gelacht und offen gelernt – voneinander und miteinander. Die Zusammenarbeit mit dem lokalen Team ist nicht nur effektiv, sondern auch bereichernd.
Nach dem Auftakt in Accra kommen wir in Somanya und schließlich am Guata-Projektgelände an – für einige ein Wiedersehen mit vertrautem Boden. Die Freude ist groß: endlich vor Ort, bereit zum Anpacken.
Vincent von ABC Ghana führt uns mit viel Elan über das Gelände. Gemeinsam verschaffen wir uns einen Überblick über die bisherigen Strukturen, besprechen den Ablauf der kommenden Tage und stimmen uns auf den Bauplatz ein.
Jetzt kann’s losgehen.
Nach einem produktiven Start ins Wochenende – mit Einkäufen und dem Erledigen notwendiger Formalitäten – beginnt die zweite Ghana-Exkursion mit der Hochschule RheinMain.
Bevor es am Montagnachmittag weiter nach Somanya geht, besuchen wir das INBAR-Büro und nehmen am „Bamboo Knowledge and Skills Exchange Workshop 2025“ teil.
Im Mittelpunkt steht der fachliche Austausch über Bambus als Baustoff für klimagerechtes Bauen, seine lokale Verarbeitung sowie die nächsten Schritte beim Bau des Schulungszentrums in Guata. Die Studierenden bringen viele Fragen und frische Energie mit – die Vorfreude auf die gemeinsame Bauphase ist deutlich spürbar.
Im Rahmen unserer im Dezember gestarteten Spendenkampagne „Bambus Modulhaus“ sind fast 4.000 Euro zusammengekommen – und sie zeigen bereits Wirkung: Der Prototyp des Modulhauses in Guata wird mit Bambus, Lehm und vereinten Kräften gebaut.
Danke, dass ihr uns auf dieser Reise begleitet und das Projekt möglich macht!